Schönefeld jetzt alternativlos

Andreas Fritsche kann sich einen Flughafenneubau nicht vorstellen

Die Idee ist nicht neu. Sie drängt sich auf. Anwohner träumen schon lange davon. Wenn aus dem Großflughafen BER in Schönefeld nichts werden würde, dann wären sie den Fluglärm los. Doch dass 1996 mit Schönefeld ein denkbar ungeeigneter Standort für den neuen Hauptstadtflughafen ausgewählt wurde, lässt sich heute nicht mehr korrigieren. Ein Neubau an anderer Stelle ist inzwischen leider undenkbar.

Es gibt einfach zu viele Dinge, die gegen einen kompletten Neuanfang sprechen. So wird Sperenberg, einst als Alternative zu Schönefeld ins Auge gefasst, nicht mehr in Reserve gehalten. Außerdem bürgt die öffentliche Hand für Kredite der Flughafengesellschaft in Milliardenhöhe. Der Staat müsste diese Summen aufbringen, wenn er auf den BER verzichtet.

Es besteht auch keine zwingende Notwendigkeit, den BER aufzugeben und sich anderswo in ein weiteres Risiko zu stürzen. Die neue Startbahn könnte schließlich zur Not auch ohne das hochproblematische Terminal benutzt werden. Die Passagiere müssten am alten Flughafen Schönefeld einchecken und dann mit Bussen zu den Maschinen gebracht werden. Im Jahr 2005 wurde der alte Flughafen Schönefeld zur Abfertigung von Billigfliegern um das provisorische Terminal D erweitert. Zusätzliche Kapazitäten dieser Art wären denkbar. Das wäre auf jeden Fall billiger als eine Verlagerung. Da können interessierte Bürger hin und her rechnen, solange sie wollen. Besser konzentrieren sie ihre Kräfte auf den Kampf um optimalen Schallschutz.

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