Nur wenige Ägypter gehen zur Wahl

Geringe Wahlbeteiligung bei ägyptischer Präsidentschaftswahl

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Kairo. In Ägypten haben die Bürger am Dienstag den zweiten und letzten Tag einen neuen Präsidenten gewählt. Der frühere Armeechef, Verteidigungsminister und Vizeregierungschef Abdel Fattah al-Sisi war der haushohe Favorit, das Interesse an der Abstimmung war daher eher gering. Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, waren die Öffnungszeiten der Wahllokale am Dienstag um eine Stunde verlängert worden. Außerdem hatten alle Beamten des Landes frei, um wählen gehen zu können.

Schon am Montagabend hatten viele Kommentatoren und Journalisten die niedrige Wahlbeteiligung bemängelt. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte im Fernsehen, am ersten Abstimmungstag seien 16 Millionen der insgesamt 53 Millionen registrierten Wähler zur Wahl gegangen. Auch am Dienstagmorgen waren mehrere Wahllokale in Kairo menschenleer, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Al-Sisi ist seit dem Militärputsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mursi m Juli vergangenen Jahres unbestritten der starke Mann Ägyptens. Unter seiner Herrschaft starben tausende Gegner des Regimes, zehntausende verschwanden hinter Gittern. Die einst größte politische Kraft in Ägypten - die Muslimbrüder - wurde im Vorfeld der Wahl zerschlagen. Als einziger Gegenkandidat wurde der Linkspolitiker Hamdeen Sabbah zugelassen, dem aber keine Chancen eingeräumt werden. afp/nd

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