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Fristlose Kündigung wegen 8 Euro

Verkäuferin wird Diebstahl von WM-Fußballbildchen vorgeworfen / 36-Jährige war 16 Jahre in dem Supermarkt beschäftigt

  • Lesedauer: 2 Min.

Mönchengladbach. Weil eine Verkäuferin im niederrheinischen Korschenbroich angeblich einen Packen Fußball-Sammelbilder zur bevorstehenden Weltmeisterschaft entwendet haben soll, ist die 36-Jährige, die seit 16 Jahren in dem Supermarkt beschäftigt war, fristlos gekündigt worden. Sie habe auf dem Parkplatz des Supermarkts Altpapier und Altkartons entsorgt und dabei einen Karton in den Kofferraum ihres Autos gestellt, erläuterte das Arbeitsgericht Mönchengladbach am Freitag den Fall - in dem Karton befand sich ein kleinerer Karton mit Fußballsammelbildern im Wert von acht Euro. Der Supermarkt-Betreiber verfolgte den Vorgang über eine Überwachungskamera; die Verkäuferin argumentierte , sie habe den Karton für leer gehalten und zu Archivierungszwecken mit nach Hause nehmen wollen. Die fristlose Kündigung sei angesichts des geringen Wertes der Fußballbilder zudem unverhältnismäßig. Dagegen sieht der Arbeitgeber das Vertrauensverhältnis zu der Mitarbeiterin irreparabel zerstört, die unter anderem auch mit der Kassenabrechnung, der Kassenbuchführung und dem Geldtransport zur Bank befasst war. Wichtiges Kriterium für eine Entscheidung des Rechtsstreits ist nach Angaben der Vorsitzenden Richterin die Antwort auf die Frage, ob der Verkäuferin der Inhalt des Kartons bewusst war. Nachdem ein Gütetermin am Freitag ohne Ergebnis blieb, legte das Gericht jedoch noch keinen Termin für eine Entscheidung fest. Die Parteien hätten sich widerruflich auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses verständigt. (AZ: 2 Ca 1442/14) epd/nd

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