Mehr Zwangsräumungen im Nordosten nach Änderungen am Mietrecht

  • Lesedauer: 1 Min.

Schwerin. Nach Änderungen am deutschen Mietrecht ist die Zahl der Zwangsräumungen in Mecklenburg-Vorpommern gestiegen. Nach Angaben des Schweriner Justizministeriums wurden im vergangenen Jahr 1377 Wohnungen im Nordosten zwangsgeräumt, nach 895 im Jahr davor. Im Jahr 2011 hatte es 938 Zwangsräumungen gegeben. In der Regel sind über viele Monate Mietschulden aufgelaufen, bevor die Bewohner ihre Unterkunft zwangsweise verlassen müssen. Die Vorsitzende des Deutschen Gerichtsvollzieherbundes Mecklenburg-Vorpommern, Karina Arndt, sagte, mit dem Mietrechtsänderungsgesetz vom 1. Mai 2013 sei das sogenannte Berliner Modell legalisiert worden. Es verbessert die Position der Vermieter bei Zwangsräumungen. Bis zu der Gesetzesänderung, so Arndt, mussten die Vermieter vor einer Zwangsräumung einen Kostenvorschuss zahlen, der je nach Größe der Wohnung mehrere tausend Euro betragen konnte. Erst dann bestellte der Gerichtsvollzieher eine Spedition und den Schlüsseldienst. Das Inventar der Wohnung musste mehrere Wochen lang bei einer Spedition gelagert werden. Das entfällt jetzt, wie Arndt sagte. Für die Vermieter falle die Hürde des Vorschusses weg. Der Vermieter kann nach dem neuen Recht das Inventar vorläufig in der Wohnung belassen oder selbst unterstellen. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal