Kämpfe um Flughafen von Karatschi
Pakistanische Taliban verstärken Angriffe
Islamabad. In Pakistan haben Taliban-Kämpfer am zweiten Tag in Folge den Flughafen der Millionenmetropole Karatschi angegriffen. Extremisten versuchten am Dienstag nach Polizeiangaben, ein Trainingszentrum für Sicherheitskräfte des Flughafens zu stürmen. Der Sprecher der Flughafensicherheit sagte, niemand sei verletzt oder getötet worden. Nach Angaben der Polizei gelang es, die Angreifer in die Flucht zu schlagen.
In der Nacht zu Montag war ein Selbstmordkommando der Taliban auf den Flughafen vorgedrungen. Bei stundenlangen Gefechten wurden die 10 Angreifer und 28 weitere Menschen getötet. Die Luftwaffe flog am Dienstag Vergeltungsangriffe, bei denen nach Militärangaben mindestens 25 Extremisten getötet wurden.
Ein Polizeisprecher sagte, am Flughafen Karatschi hätten am Dienstag mindestens fünf Angreifer das Feuer auf Wachpersonal an einem Wohnheim für Mitarbeiterinnen des Sicherheitsdienstes eröffnet, das zum Trainingszentrum gehört. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde wurden Flüge kurzzeitig ausgesetzt. Das Trainingszentrum liegt nur etwa einen Kilometer von der Landebahn entfernt.
Das Militär sei zur Verstärkung gerufen worden, hieß es. Sicherheitskräfte hätten den Auftrag, die flüchtigen Angreifer festzunehmen oder zu töten. Die pakistanischen Taliban (TTP) bekannten sich zu dem Angriff. Die Luftwaffe bombardierte am Dienstag nach Angaben des Militärs neun Verstecke von Extremisten im nordwestpakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan. Dabei seien diese Verstecke zerstört worden.
Die TTP hatte am Montagabend mitgeteilt, die jüngsten Angriffe ihrer Kämpfer seien erst der Anfang. Sie seien die Rache für »Hunderte unschuldige Frauen und Kinder«, die bei Bombardements der Luftwaffe getötet worden seien. »Das ist jetzt ein Krieg.« Agenturen/nd
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