Sieben Tage, sieben Nächte

Tom Strohschneider und die Redaktion blicken auf das Wendejahr 1989 zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

»Hut ab vor ihrer Hoffnung«, schrieb Ende 1989 ein Leser an das ND. »Ich habe für Sie keine. Graben Sie sich ein!« Da diese Zeitung dem Ratschlag damals glücklicherweise nicht gefolgt ist, besteht nun Gelegenheit, zurückzublicken: auf den Herbst 1989 und vor allem auf die Wende im ND. Das ist mehr als eine zeithistorische Pflichtübung in einer Zeitung, die sich einmal »Zentralorgan« einer Partei nannte - und die heute vor allem eines ist: Lesestoff fürs Zentralorgan, ob Sie darunter nun ihr Hirn oder ihr Herz verstehen wollen.

Was uns am Herbst 1989 noch immer interessiert? Zum Beispiel wie die Wende sich zögerlich erst, dann mit ganzer Wucht auch im ND vollzog. Was die Leserinnen und Leser in jener Zeit des Umbruchs an die Redaktion schrieben. Wie Kolleginnen und Kollegen von heute auf ihre Wendezeit zurückblicken. Was der Bürgerrechtler und Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, über DDR-Biografien sagt. Was es mit dem »Wenderoman« auf sich hat. Warum ein Gewerkschafter 1989 von Niedersachsen nach Magdeburg ging. Wie die ostdeutsche Fotografin Ute Mahler damals den Westen sah. Und was die Kindersendung Sandmännchen mit der großen Politik zu tun hatte.

Auf den ersten Seiten dieses Wochen-nd finden Sie Grafiken von Matthias Görnandt, der im Herbst 1989 das ND zum Gegenstand seiner künstlerischen Bearbeitung machte. »Wenn man Zeitungen nicht mehr lesen kann, sollte man Zeitungen übermalen!«, sagt Görnandt im Rückblick - mehr über den Maler, Grafiker und Autor, der 1952 in Bad Frankenhausen geboren wurde, in den 1970er Jahren Theologie studierte und später unter anderem für Theater, Funk und Fernsehen arbeitete, können Sie auf Seite 21 lesen. Görnandt war Anfang der 1990er Jahre Fachbereichsleiter für Kultur und Medien in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, arbeitete für die Landeszentrale für politische Bildung und ist seit 1998 wieder freiberuflich schaffen - in Berlin, in Krams in der Prignitz oder in Warnkenhagen im Klützer Winkel.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal