Russischer Journalist im Osten der Ukraine getötet

Zwei andere Reporter drei Tage lang festgehalten und verprügelt

  • Lesedauer: 1 Min.

Moskau. Im Osten der Ukraine ist ein russischer Journalist getötet worden. Der Fernsehjournalist Igor Kornieljuk war am Dienstag nahe der Rebellenhochburg Lugansk unter Beschuss geraten und schwer verletzt worden, wie ein Sprecher der staatlichen russischen Medienholding WGTRK sagte. Er wurde bewusstlos ins Krankenhaus von Lugansk gebracht und starb nach Angaben von Chefarzt Fedir Soljanik noch auf dem Weg in den Operationssaal.

Zwei andere russische Reporter, die für den staatlichen Fernsehsender Swesda arbeiten, wurden nach eigenen Angaben drei Tage lang in der Ostukraine festgehalten und verprügelt. Nikita Konaschenkow und Jewgeni Dawydow sagten, sie seien am Samstag an einem Kontrollpunkt festgenommen und in einem Keller von Mitgliedern des rechtsextremen Prawy Sektor befragt worden. Die Ukrainer drohten demnach damit, sie zu töten und verlangten 200.000 Dollar (knapp 150.000 Euro) Lösegeld.

»Wenn ihnen meine Antworten nicht gefielen, haben sie mich geschlagen«, berichtete Dawydow, der einen Trommelfellriss erlitt und nach seiner Freilassung am Montag im Krankenhaus behandelt werden musste. Beide Männer hatten zudem ein blaues Auge. Ein Sprecher von Prawy Sektor bestätigte, dass am Wochenende zwei russische Reporter festgehalten worden seien. Sie wurden demnach an den ukrainischen Geheimdienst SBU übergeben. AFP/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.