Kritik von Gewerkschaft
Stellenabbau beim WDR
Die Gewerkschaft ver.di hat sich kritisch über den geplanten Abbau von 500 Stellen beim Westdeutschen Rundfunk geäußert. »Wir brauchen endlich eine offene Diskussion (...) darüber, wie der Programmauftrag bei geringer werdenden Finanzmitteln und steigenden Kosten zu verwirklichen ist«, sagte Verdi-Bezirkssekretär Bernd Fiegler laut einer in Düsseldorf veröffentlichten Mitteilung.
Eine solche Diskussion sei jedoch nur glaubwürdig, wenn der Stellenabbau nicht schon vorher als feste Größe verkündet werde, betonte Fiegler. Die Beschäftigten hätten in den vergangenen Jahren bereits eine enorme Arbeitsverdichtung erlebt. Diese Schraube lasse sich nicht beliebig weiterdrehen. Der WDR hatte Ende letzter Woche mitgeteilt, dass bis 2020 jede zehnte Stelle gestrichen werden soll. Intendant Tom Buhrow hatte die Entscheidung mit steigenden Kosten begründet. Der Etat des aus Rundfunkgebühren und Werbeeinnahmen finanzierten WDR liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro jährlich. Schon im vergangenen Herbst hatte Buhrow Einsparungen angekündigt, weil der WDR anderenfalls auf ein Milliardenloch zusteuere. »Das ist ein gigantischer struktureller Abgrund«, sagte Buhrow damals.
Ver.di erwartet der Mitteilung zufolge von der Leitung und den Gremien des WDR nun einen ergebnisoffenen Austausch über die Konsequenzen einer offenbar drohenden Einnahmestagnation und steigenden Kosten. »Wir werden uns die Zahlen, mit denen die WDR-Spitze operiert, ganz genau anschauen und sind sicher, dass es eine Alternative zu Beschäftigungsabbau gibt, bei der die Qualität der Angebote erhalten und ausgebaut werden kann«, sagte Fiegler. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.