Mehr als 200 000 Ukrainer wurden zu Flüchtlingen
Kämpfe im Osten dauern an
Berlin. Durch den Krieg im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen mittlerweile 230 000 Menschen zu Flüchtlingen geworden. Rund 130 000 Ukrainer seien vor den Kämpfen nach Russland geflohen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Fast 100 000 weitere Menschen seien Binnenflüchtlinge. Rund 1000 Menschen bezahlten den Krieg nach UN-Angaben bisher mit dem Leben.
Unterdessen dauern die Kämpfe unvermindert an. Ukrainische Regierungstruppen gewannen nach Angaben des Kiewer Präsidialamtes die Kontrolle über die Stadt Lisitschansk, 90 Kilometer nördlich von Lugansk, zurück. Die Aufständischen berichteten von 100 getöteten Soldaten bei Gefechten im Gebiet Lugansk. Während die US-Regierung russischen Truppen vorwarf, von eigenem Territorium aus ukrainische Armeestellungen mit Artillerie zu beschießen, beschuldigt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch das ukrainische Militär, Zivilisten in Donezk mit Raketen beschossen zu haben. Die Flugkörper vom Typ »Grad« sind zielungenau - ihr Einsatz in einer Millionenstadt verstoße gegen internationales Recht und könne als Kriegsverbrechen geahndet werden. HRW rief beide Konfliktparteien auf, sofort auf den Einsatz dieser Waffen in Siedlungsgebieten zu verzichten.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erklärte am Freitag, das Auseinanderbrechen der prowestlichen Koalition am Vortag sei »kein Grund für den Rücktritt der Regierung«. Er hoffe, dass sich die Gemüter beruhigten und der Verantwortungssinn obsiege. Die Geschäfte des zurückgetretenen Regierungschefs Arseni Jazenjuk übernahm provisorisch dessen Vize Wolodymyr Groisman. nd/Agenturen Seiten 2 und 4
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.