Quod erat demonstrandum

Grit Gernhardt über ernüchternde 25 Jahre Aufschwung Ost

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Wir befinden uns im Jahr 25 n.d.M.* Ganz Deutschland ist ein einig Wirtschaftsland. Ganz Deutschland? Nein! Ein nicht unbedeutender, von unbeugsamen Ostdeutschen (und zugewanderten Westdeutschen) bewohnter Teil hört nicht auf, der Konjunktur Widerstand zu leisten ...

Und da sich die Druiden beim Kräutersammeln für den Zaubertrank zwischen blühenden Landschaften und brandenburgischen Wäldern verlaufen haben und von wundertätigen Politikern nichts zu sehen ist, bleibt nur, die Realität anzunehmen. Das dachten sich wohl auch die Ökonomen und Arbeitsmarktexperten, die am Montag in Berlin ihre Wende-Jubiläumsbilanz vorstellten. Fazit: Mehr Arbeitslose, weniger Industrie, weniger Wirtschaftskraft - 25 Jahre nach der Wende stehen die Zeichen nicht auf Angleichung, sondern auf dauerhafter Verfestigung der Ungleichheit zwischen Ost und West. Wer auf gleiche Lebensverhältnisse gehofft hatte, leidet demnach unter Realitätsverlust oder hat 1989/90 einfach nur nicht genau zugehört. Denn das sei von Anfang an nicht zu erwarten gewesen, sagt zumindest Gert Wagner, Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Mit dieser rückblickend fast schon prophetischen (und vor allem abschließenden) Bemerkung ist die Beweisführung ja dann wohl abgeschlossen. *nach dem Mauerfall

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