Griechenland streikt gegen Spardiktat

Gewerkschaften rufen zu Ausstand im Flug-, Bahn- und Fährverkehr / Auch Ärzte, Lehrer und Journalisten protestieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Mit einem umfassenden Streik gegen die Sparpolitik der Regierung wollen die griechischen Gewerkschaften den Flug-, Bahn- und Fährverkehr am Donnerstag lahmlegen. Mit dem eintägigen Ausstand protestieren die Griechen auch gegen die hohe Arbeitslosigkeit und den Abbau des Sozialsystems.

Am stärksten dürfte der Streik den Flug- und Fährverkehr des Landes treffen. Wegen der Beteiligung der Fluglotsen soll der griechische Luftraum den ganzen Donnerstag geschlossen bleiben. Sämtliche Flüge wurden annulliert. Auch Fähren sollen nicht auslaufen. Ärzte in den staatlichen Krankenhäusern wollen am Donnerstag nur Notfälle behandeln. Die Busse und die Metro sollen in Athen für mehrere Stunden stillstehen. Auch die Lehrer wollen ihre Arbeit niederlegen.

Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras hat fast alle Troika-Bedingungen erfüllt. Euro-Chef Dijsselbloem ist das jedoch nicht genug. Im Land selbst führt die Sparpolitik erneut zu Streiks. Mehr hier

Zu den Streiks haben die beiden größten Gewerkschaften des privaten und staatlichen Bereichs (GSEE und ADEDY) aufgerufen. Um die Mittagszeit sind mehrere Kundgebungen geplant. Die Griechen haben im Zuge der harten Sparpolitik bis zu 30 Prozent ihres Einkommens verloren. Mehr als 25 Prozent sind ohne Job.

In den Medien begann der Streik bereits am Mittwoch. Die größte Journalistengewerkschaft ESIEA teilte mit, bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr Ortszeit werde es keine Nachrichten im Radio und Fernsehen geben. Das Fernsehen sendete Filme, Wiederholungen von Nachrichtenmagazinen sowie Kindersendungen; im Radio gab es nur Musik. Wegen des Streiks wird es am Donnerstag keine Zeitungen geben. Agenturen/nd

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