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Unterschiede beim Lohn verdoppelt

Studie: Einkommensschere öffnet sich weiter

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Schere zwischen Geringverdienern und den Beziehern von Spitzenlöhnen geht immer weiter auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Ein jahrzehnteübergreifender Vergleich der Lebenseinkommen habe gezeigt, dass der Unterschied zwischen der obersten und der untersten Einkommensgruppe bei Arbeitnehmern des Jahrgangs 1972 doppelt so groß sei wie bei 1935 Geborenen.

Die Wissenschaftler Timm Bönke und Holger Lüthen hatten die Löhne addiert, die westdeutsche, männliche, sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in ihrem gesamten Erwerbsleben erhalten. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass sich bereits bis zum 40. Lebensjahr die Ungleichheit bei den Lebenseinkommen im Generationenvergleich verdoppelt hat. Hauptursache dafür sei, dass sich die Löhne zwischen den oberen und unteren Einkommensgruppen immer weiter auseinanderentwickelt haben. Darüber hinaus seien Geringverdiener häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen.

Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen. »Es wird vor allem für die Arbeitnehmer in den mittleren und unteren Lohnbereichen zunehmend schwerer, eigenes Vermögen aufzubauen«, erklärte Lüthen. Vor allem Geringverdiener könnten »so auch weniger Vermögen als Erbschaft an die nächste Generation weitergeben«. Das könne Auswirkungen auf den Bildungserfolg der Kinder und deren Karriere haben. Denn gerade in Deutschland spiele das Elternhaus eine entscheidende Rolle, hießt es in der Untersuchung weiter: Ein Aufstieg »in die oberen Ränge der Vermögensverteilung« werde aus eigener Anstrengung schwieriger. Agenturen/nd

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