Ein Ohr für Tiere
Bernd Kammer sorgt sich um die Gesundheit unserer Lieblinge
Diese Nacht bricht wieder der blanke Horror aus, jedenfalls für unsere bellenden, maunzenden oder sich sonstwie äußernden Lieblinge. Wenn Frauchen und Herrchen lustvoll das alte Jahr abknallen, finden das Bello oder Mieze gar nicht lustig. Sie können sich ja nicht die Ohren zuhalten oder, gut erzogen wie sie sind, uns die Böller wegschnappen.
Allenfalls die panische Flucht bleibt ihnen, wie die Tierschützer warnen. Damit es also nicht zum Äußersten kommt, gemahnt der Tierschutzverein wieder zum Einhalten wichtiger Verhaltensregeln. Also Türen und Fenster geschlossen halten, gegebenenfalls Rollos herunterlassen und Hunde anleinen, zumindest beim Gassigehen. Beruhigungspillen bitte nur für die größten Sensibelchen und nach Konsultation mit dem Tierarzt. Oft hilft es schon, sie in einen ruhigen Raum zu verlegen, aber dort dann nicht vergessen. Vorbildlich verhält sich eine Kollegin, die mit ihrem Sammy vorübergehend in die knallfreien Weiten Brandenburgs auswandert.
Ganz falsch ist es, mit dem Tier zu schimpfen oder es gar zu bestrafen, nur weil es ein wenig zittert oder hektisch durch die Wohnung jagt. Auch Trösten ist nicht gerade hilfreich, weil sich das arme Wesen dadurch in seiner Angst nur bestätigt fühlt. Vielmehr soll sich der »Rudelführer«, wie die Tierschützer den Tierhalter bezeichnen, ganz entspannt verhalten, seinen Liebling zum Spielchen einladen oder den Fernseher einschalten.
Solche Gedanken muss sich der Autor dieser Zeilen eigentlich gar nicht machen. Er besitzt aktuell nur ein Haustier - einen Karpfen, und der muss nicht lange leiden.
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