Nach Fährunglück: Schicksal von 38 Menschen ungewiss

Offenbar fehlerhafte Passagierlisten

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Brindisi. Nach dem Brand der Fähre »Norman Atlantic« in der Adria haben Schiffe der italienischen Küstenwache und Marinehubschrauber am Dienstag in rauer See rund um das ausgebrannte Wrack weiter nach Leichen gesucht. Bislang wurden zehn Todesopfer geborgen, zwei albanische Seeleute erlagen ihren Verletzungen, die sie am Montag bei Bergungsarbeiten erlitten hatten.

Angesichts offensichtlich fehlerhafter Passagierlisten war weiterhin völlig unklar, wie viele Menschen sich zum Unglückszeitpunkt auf dem Schiff befanden. 427 Menschen wurden bis Montag gerettet, darunter 56 Besatzungsmitglieder. Laut Passagierliste waren jedoch insgesamt 475 Menschen an Bord - damit wäre das Schicksal von mindestens 38 Passagieren ungewiss. Gleichzeitig erklärte der griechische Handelsmarineminister Miltiadis Varvitsiotis, dass etwa 20 der Geretteten Unbekannte seien. »Ich habe starke Zweifel, dass alle Namen auf der Liste stimmen«, sagte er. Die italienischen Behörden sprachen von »illegalen Einwanderern«, die als blinde Passagiere an Bord gelangt waren. Dies mache es »wahrscheinlich«, dass in dem ausgebrannten Wrack weitere Leichen gefunden würden, sagte Staatsanwalt Giuseppe Volpe. Agenturen/nd Seiten 4 und 20

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