22 Tote bei Fußballspiel in Kairo

Ausschreitungen bei einem Premier-League-Spiel in Ägypten

  • Lesedauer: 1 Min.
22 Menschen starben bei Auseinandersetzungen rund um ein Fußballspiel in Kairo. Es ist die zweite Katastrophe rund um ein Fußballspiel in Ägypten. Bereits 2012 kam es bei einem Spiel zu 74 Todesopfern.

Der ägyptische Fußball ist erneut von schweren Ausschreitungen mit Todesopfern erschüttert worden. Vor dem Premier-League-Spiel zwischen Zamalek SC und ENPPI Club sollen mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen sein. Dies berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen Staatsanwalt. Zuvor war von 14 Toten die Rede gewesen.

Nach Informationen der englischen Tageszeitung The Guardian eskalierte die Gewalt, als die Polizei vor dem Stadion Tränengas einsetzte. »Die Zamalek-Fans wollten sich mit Gewalt Zugang verschaffen. Wir mussten dafür sorgen, dass kein öffentlicher Besitz beschädigt wird«, hieß es laut Guardian in einer Stellungnahme des ägyptischen Innenministeriums. Der Ligabetrieb wurde von der Regierung bis auf Weiteres ausgesetzt.

Mit dem Vorfall wurden Erinnerungen an die Stadion-Katastrophe von Port Said wach. Die Tragödie vor fast genau drei Jahren hatte 74 Todesopfer und Hunderte Verletzte gefordert. Damals hatten nach der Begegnung zwischen Al-Masry und Al-Ahly Kairo Fans den Platz gestürmt und eine Massenpanik ausgelöst. Die Opfer wurden zu Tode getrampelt, erstochen oder erschlagen. Protestaktionen an den folgenden Tagen forderten 16 weitere Tote. SID/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal