Absolute Mehrheit

Andreas Fritsche orakelt über den Ausgang der Landtagswahl 2019

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Blick in die Glaskugel: Die brandenburgische SPD gewinnt bei der Landtagswahl 2019 zwar keine Stimmen hinzu. Die desillusionierten Bürger halten sich aber überwiegend fern von den Wahllokalen. Die Wahlbeteiligung sinkt auf nicht einmal 30 Prozent. Die LINKE hat bei der Landtagswahl 2019 durch ihre dann zehnjährige Beteiligung an der Macht für ihre Anhänger an Charme verloren. Sie landet bei 14 Prozent. Die CDU hat sich durch innerparteilichen Zwist heruntergewirtschaftet auf 17 Prozent. Die SPD erringt dadurch die absolute Mehrheit im Parlament. Sie muss sich nicht mehr entscheiden zwischen LINKE und CDU, sondern kann allein regieren wie in den Jahren 1994 bis 1999.

»Schade«, kommentierte LINKE-Landesvorständler Sascha Krämer am Dienstag den eskalierten Streit in der CDU. »Schade, weil das Land Brandenburg eine bessere Opposition verdient hat, die sich um die Belange der Menschen kümmert und nicht nur um die Karrieren einzelner.«

Die Prognose über die Landtagswahl 2019 ist natürlich nichts als Kaffeesatzleserei. Stabilität in den politischen Kräfteverhältnissen gibt es nicht mehr. Bis 2019 ist es noch lange hin. Da kann viel passieren. Wer weiß heute, ob die AfD so kurzlebig ist, wie man es von reinen Protestparteien gewohnt ist? Wer will heute wissen, ob die CDU im Wahljahr zusammenhält oder nicht? Wer kann mit Sicherheit sagen, dass die LINKE unweigerlich verliert, weil sie mitregiert? Trotz zumeist negativer Beispiele ist das kein Naturgesetz. Auch eine sinkende Wahlbeteiligung ist kein unabwendbares Schicksal.

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