Experten warnen vor Spionage-Kühlschränken
Mobile World Congress: Kritik an zunehmender Vernetzung von Alltagsgeräten
Barcelona. Experten warnen vor Sicherheitsrisiken durch die zunehmende Vernetzung von Alltagsgeräten. «Es ist eine ernsthafte Bedrohung», sagte der Chef des Sicherheitssoftware-Anbieters AVG, Gary Kovacs, auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona. «Viele dieser Geräte laufen mit Software auf Basis von Linux oder Android und haben entsprechend auch die Schwachstellen dieser Systeme.»
«Die gute Nachricht ist, dass vieles davon relativ einfach mit Software gestoppt werden kann», sagte Kovacs. Der Schlüssel sei die Überwachung des Netzverkehr. «Wenn ein vernetzter Kühlschrank plötzlich um drei Uhr nachts anfängt, in großen Mengen Daten zu senden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass irgendetwas nicht stimmt.» Sorgen mache ihm, dass Technik mit Mikrofonen zur Sprachsteuerung im Haushalt von Hackern in Abhörgeräte verwandelt werden könne. «Wir haben einige Fälle davon gesehen.» Auch hier dürfte aber eine Überwachung des Datenverkehrs helfen.
«Mit den vernetzten Geräten entstehen auch viel mehr Möglichkeiten, private Daten abzugreifen», sagte auch der europäische Technikchef der inzwischen zu Intel gehörenden Sicherheitsfirma McAfee, Raj Samani. «Und zwar in einer Dimension, die man sich früher nicht einmal vorstellen konnte. Gary Davis von Intel Security ergänzte, man habe bereits nachweisen können, dass auch einige Modelle medizinischer Geräte wie Insulinpumpen anfällig für Hacker-Angriffe gewesen seien, was lebensgefährlich werden könnte. dpa/nd
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