Flüchtlinge brauchen Integration
Aert van Riel über die Pläne der Bundesregierung mit geduldeten Ausländern
Die Bundesregierung macht zahlreichen Flüchtlingen das Leben schwer. Die berufsbezogene Deutschförderung bleibt ihnen in vielen Fällen hierzulande verwehrt. Hinzu kommen bürokratische Hürden bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Von einer fairen Chance, sich eine eigene Existenz aufzubauen, kann jedenfalls keine Rede sein. Das liegt auch an dem immer noch alltäglichen Rassismus in Deutschland.
Wer es als Geduldeter trotzdem geschafft hat, sich Sprachkenntnisse anzueignen und einen Job zu finden, soll nach dem Willen der Bundesregierung künftig nicht mehr in ständiger Unsicherheit leben, sondern die Möglichkeit auf einen sicheren Aufenthaltstitel erhalten. Nur wer etwas geleistet hat, wird also auch besser behandelt als diejenigen, die durch das Raster fallen. Das Bundesinnenministerium bezeichnet diese Leistung im entsprechenden Gesetzentwurf als »Integration in die Lebensverhältnisse« in Deutschland. Doch anstatt diese Forderung immer nur einseitig an die Menschen zu richten, die in die Bundesrepublik kommen, ist es vielmehr Aufgabe des Staates, die Integration umfassend zu fördern, ohne dabei Zwang auszuüben. Wenn dies gelingen würde, dürfte auch das in diesen Tagen lauter gewordene Gejammer in der Koalition über einen angeblich drohenden Fachkräftemangel schon bald verstummen.
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