USA: Erneut Schwarzer von Polizist erschossen
Nackter Afroamerikaner mit zwei Schüssen getötet / Behörden leiten Untersuchung ein / Dritter Todesfall binnen weniger Tage
Berlin. Ein weißer Polizist hat bei Atlanta im US-Staat Georgia einen nackten Afroamerikaner erschossen, der möglicherweise verwirrt war. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der 26-Jährige habe am Montag in einer Wohngegend an Türen geklopft und sei nackt auf einem Parkplatz herumgekrochen. Als die Polizei eintraf, sei er auf einen Polizisten zugelaufen. »Der Polizeibeamte hat ihn aufgerufen, stehen zu bleiben, und ist zurückgewichen«, sagte der Polizeichef von DeKalb County, Cedric Alexander. Dann habe der Polizist zwei Schüsse abgegeben. Der 27-Jährige sei noch vor Ort gestorben. Ob es sich um eine Attacke handelte und ob der Polizist seinen Elektroschocker einsetzte oder hätte einsetzen müssen, soll nun die Ermittlungsbehörde GBI in Georgia klären.
In den USA sorgen tödliche Schüsse auf unbewaffnete Schwarze immer wieder für Schlagzeilen. Erst am Freitagabend war in Madison im Bundesstaat Wisconsin ein 19-Jähriger erschossen worden, der einen Polizisten angegriffen haben soll. Der junge Afroamerikaner trug aber keine Waffe. Am selben Tag tötete ein Polizist in Colorado einen auf Bewährung entlassenen 37-Jährigen, der seine elektronische Fußfessel abgeschnitten hatte.
Besonders große Aufmerksamkeit erregte der Tod des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown vergangenen August in der Kleinstadt Ferguson. Die Verfahren gegen den weißen Polizisten, der die Schüsse am helllichten Tag auf offener Straße abgab, wurden eingestellt. Ein Bericht des US-Justizministeriums prangerte vergangene Woche die routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern durch Polizei und Justiz in Ferguson an. Agenturen/nd
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