Teurer Fliegen

Bernd Kammer über die steigenden Kosten für den BER

  • Lesedauer: 1 Min.

Fliegen wird teurer. In Berlin sogar schon, bevor das erste Flugzeug vom neuen Hauptstadtflughafen abheben kann. Jetzt ist auch klar, warum der abgetretene Flughafenchef Hartmut Mehdorn die Fertigstellung des BER zur »nationalen Aufgabe« erklärt hat: Weil alle ihren (finanziellen) Beitrag für das Pannenprojekt leisten müssen, egal ob Vielflieger oder Menschen mit Flugangst.

Der Steuerzahler soll es also richten, dass das Pannenprojekt noch irgendwie an den Start gehen kann. 1,1 Milliarden Euro werden jetzt fällig, knapp zwei Milliarden sind aus den öffentlichen Kassen bereits geflossen. Und das für einen Flughafen, der ursprünglich auf zwei Milliarden Euro kleingerechnet wurde. Mittlerweile summieren sich seine Kosten bereits auf 5,4 Milliarden Euro, und das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Denn der Flughafen wurde so genial geplant, dass er bei Eröffnung bereits zu klein sein wird. Der Steuerzahler wird also weiter bluten müssen.

Warum eigentlich? Auch Busse und Bahnen in Berlin sind häufig überfüllt, ohne das der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zur nationalen Aufgabe erklärt wird. Dann müssen eben auch die Flugpassagiere vor Check-in-Schaltern und Sicherheitsschleusen anstehen. Oder auf andere Flughäfen ausweichen, die noch Kapazitäten frei haben. Wie Leipzig-Halle. Das hatte übrigens auch Hartmut Mehdorn einst empfohlen, allerdings noch als Bahnchef.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.