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Beschädigt, aber nutzbar

Voicerecorder wird in Paris untersucht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Schon wenige Stunden nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine mit 150 Insassen in den französischen Alpen haben Bergungskräfte einen der Flugschreiber gefunden. Es handelt sich um den Stimmenrekorder, von dem alle Gespräche im Cockpit aufgezeichnet werden. Und auch wenn der Voicerecorder der Unglücksmaschine nach Angaben der französischen Behörden beschädigt ist, so erhoffen sich Ermittler von ihm trotzdem wichtige Hinweise auf die Unfallursache.

Am Mittwoch begannen Experten in Paris mit der Untersuchung des Datenträgers. Dieser sei »zwar beschädigt«, sagte Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies. »Aber wir denken, dass er nutzbar ist.« Sollten Stimmen auf dem Gerät zu hören sein, dann werde die Auswertung »sehr schnell« gehen. Die Analyse von möglichen Geräuschen werde länger dauern.

Stimmenrekorder gibt es in jedem Flugzeug. Sie zeichnen automatisch die Gespräche der Piloten und alle anderen Geräusche im Cockpit auf - in der Regel allerdings nur die letzte halbe Stunde, dann werden alte Daten gelöscht. Da aber bei einer Katastrophe in der Regel die letzten Minuten vor dem Absturz entscheidend sind, geben die Aufnahmen oft entscheidende Hinweise bei der Suche nach den Ursachen.

Neben dem Stimmenrekorder gibt es in jeder Maschine auch noch einen Flugdatenschreiber. Er speichert sämtliche technische Daten der letzten 25 Stunden - von der Flughöhe über die Geschwindigkeit und den Kurs bis zur Triebwerksleistung. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine wurde nach diesem zweiten Gerät am Mittwoch in den französischen Alpen zunächst noch gesucht. Das äußerst raue Gebirge erschwerte den Einsatzkräften das Vordringen zur Unglücksstelle.

Zusammen bilden Flugdatenschreiber und der Stimmenrekorder die sogenannten Blackboxes. Sie sind durch eine Stahlummantelung geschützt, damit die Datenträger einen Absturz, hohe Temperaturen und hohen Wasserdruck überstehen. Um die Blackboxes, die in Wirklichkeit meist orangefarben sind, nach einem Unglück leichter zu finden, senden beide Geräte ein akustisches Signal aus. Der Akku hält etwa einen Monat. AFP

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