Die verlorene Farbe

Magdeburger Reiter

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Das Standbild des Magdeburger Reiters ist einst bunt gewesen. Restauratoren hätten verborgene Farbreste an der Figurengruppe gesichert und untersucht, sagte die Direktorin des Kulturhistorischen Museums Magdeburg, Gabriele Köster, der Deutschen Presse-Agentur. Die Farbanalyse habe belegt, dass der um 1250 entstandene Magdeburger Reiter vor seiner Vergoldung im 17. Jahrhundert blau, grün, rot und weiß gestaltet gewesen sein muss. »Vorher konnten wir nur Vermutungen anstellen, jetzt haben wir wissenschaftliche Belege.« Eine genaue Rekonstruierung der Farbgestaltung ist nach Aussagen der Museumsdirektorin allerdings schwierig, da nur sehr wenige Farbreste gesichert werden konnten. Seit Dezember 2014 arbeitet ein Team von Restauratoren an der Sandsteinskulptur.

Auch der Sandstein selbst wurde analysiert. Die Ergebnisse haben gezeigt, so Köster, dass der aus etwa 100 Einzelteilen bestehende Magdeburger Reiter aus unterschiedlichen Sandsteinen bestehe. So stamme das verbliebende originäre Material aus der Region um Bernburg (Sachsen-Anhalt). Ergänzungen an Körper und Schweif des Pferdes sowie der Sockel stammen hingegen aus dem Elbsandsteingebirge des 19. Jahrhunderts.

Die Restauration soll noch bis Ende Oktober dauern. Im November sollen die neuen Erkenntnisse auf einem internationalen Forschungskolloquium diskutiert werden. dpa/nd

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