Demo gegen Homophobie in Neukölln

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Nasser El-Ahmads Kampf gegen Homophobie endet nicht mit dem Richterspruch gegen seinen Vater und zwei seiner Onkel vor etwa einem Monat. Der 18-Jährige, der gegen seine Familie vor Gericht zog, weil er im Heimatland seiner Eltern zwangsverheiratet werden sollte, hat für den kommenden Sonntag eine Demonstration für die Rechte von Homosexuellen angemeldet. Die Demo unter dem Motto »Wir haben das Recht, so zu leben, wie wir sind« startet um 13 Uhr am Columbiadamm am Haupteingang zum Tempelhofer Feld in Neukölln, in unmittelbarer Nähe zur Sehitlik-Moschee, um die es im vergangenen Jahr heftige Diskussionen wegen eines verschobenen Treffens zum Thema Homophobie und Islam gab. El-Ahmad erwartet mehrere tausend Teilnehmer. Bisher haben sich über 3000 Menschen bei Facebook für die Demo angemeldet.

»Selbst in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Köln kommt es regelmäßig zu Übergriffen und Anfeindungen. Es wird daher Zeit auf die Straßen zu gehen und aufzuklären«, heißt es in dem Demoaufruf. Die diesjährige Miss CSD, Erna Pachulke, wird die Demo mit einem Grußwort eröffnen. Es soll auch arabische Musik gespielt werden. El-Ahmad hatte schon einmal, am 15. Oktober 2014 eine Demo durch Neukölln initiiert, damals war es genau zwei Jahre her, dass er sein Coming-Out hatte. »Genug ist einfach genug. Wir haben Rechte und die Demo wird zeigen, dass wir uns nicht mehr verstecken werden«, kommentiert El-Ahmad. nd

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