Mann erschießt sich vor US-Kapitol in Washington
Auf einem Schild forderte er mehr soziale Gerechtigkeit
Washington. In der Osterpause des US-Kongresses hat sich vor dem Washingtoner Kapitol ein Mann erschossen und damit einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Der Mann hatte nach Polizeiangaben ein Schild hochgehalten, auf dem er »soziale Gerechtigkeit« forderte, bevor er sich am Samstagnachmittag an der Westseite des Gebäudes erschoss. Einen terroristischen Hintergrund gebe es nicht, teilten die Sicherheitskräfte mit.
Wegen der Kirschblüte in Washington sind derzeit besonders viele Touristen um das Kapitol herum unterwegs. Das Gebäude selbst wird wegen der Parlamentspause derzeit vor allem von Besuchern frequentiert - die allerdings nur an der Ostseite hereinkommen. Dennoch wurde das Kapitol am Samstag für knapp drei Stunden geschlossen.
Der Leiter der Polizeieinheit des Kapitols, Kim Dine, erklärte, es habe sich nicht um einen Anschlag gehandelt, die Polizei habe auch selbst keinen Schuss abgegeben. Weitere Einzelheiten zur Identität des Mannes und zu seinem möglichen Motiv machte er nicht. Die Beamten untersuchten den Rucksack und einen Koffer des Mannes, bevor das Gebäude wieder geöffnet wurde.
In der US-Hauptstadt ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Vorfällen gekommen, die eine ausreichende Sicherheit politischer Einrichtungen in Frage stellten. Im März versuchten zwei als Frauen verkleidete Männer, ihr Auto in den Komplex des Geheimdienstes NSA zu rammen. Die Polizei eröffnete das Feuer und erschoss einen von ihnen.
Im September war ein psychisch kranker Veteran über einen Zaun des Weißen Hauses gesprungen und mit einem Messer in den Sitz des US-Präsidenten gerannt. Überdies waren betrunkene Mitarbeiter des Secret Service in die Barrieren vor dem Weißen Haus gefahren. Im Januar war eine kleine Privatdrohne auf dem Grundstück abgestürzt, was zu einem Drohnenverbot über der US-Hauptstadt führte. AFP/nd
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