Fitmachen gegen die Alternative

Martin Kröger über künftige Auseinandersetzungen mit der AfD

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Berliner Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) wird zurzeit schlicht ignoriert. Parteitage, Kundgebungen und Versammlungen finden in den Medien so gut wie keine Erwähnung. Auf lange Sicht könnte das allerdings ein Fehler sein. Schließlich braut sich da auf dem rechten Flügel des Parteienspektrums der Hauptstadt etwas zusammen, was die Härte der politischen Auseinandersetzungen in Zukunft nachhaltig verschärfen dürfte. Da wäre es besser, frühzeitig zu wissen, mit wem und womit man es zu tun hat.

Doch statt sich inhaltlich mit der AfD und ihren rund 1000 Mitgliedern in Berlin auseinanderzusetzen, setzen offenbar viele Politiker und Initiativen darauf, dass sich die Alternative auch in Berlin weiter selber zerlegen wird. Das ist möglich. Die Piraten haben eindrucksvoll gezeigt, wie leicht heutzutage eine aufstrebende politische Kraft wieder abstürzen kann.

Genauso gut ist es aber auch denkbar, dass die rechte AfD ihre innerparteilichen Konflikte überwindet und am Schluss geeint aus den Streitereien zwischen vor allem Liberalen und den Rechtsaußen hervorgeht. Für diesen Fall sollten sich die Vertreter der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien inhaltlich gut vorbereiten. Denn die AfD mit ihren zahlreichen gebildeten Mitgliedern einfach als extrem rechte Formation abzutun, dürfte dann nicht ausreichen. Das ist andernorts in Ostdeutschland schwer nach hinten losgegangen.

Bis zur Wahl im Herbst 2016 ist noch Zeit. Parteien, Zivilgesellschaft und Initiativen täten gut daran, sie zu nutzen, um den aufstrebenden Rechten gemeinsam die Stirn zu bieten.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.