Schwarzer Freitag für Bernd Lucke

AfD-Bundesvorstand missbilligt Gründung von Luckes Verein »Weckruf 2015«

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Die Partei mag ihren Chef nicht mehr und der Chef seine Partei nicht mehr. In der AfD geht die Spaltung weiter. Parteichef Bernd Lucke und Frauke Petry schließen eine Zusammenarbeit aus.

Berlin. Der Bundesvorstand der Alternative für Deutschland hat die Gründung des Vereins »Weckruf 2015« durch Parteigründer Bernd Lucke mehrheitlich missbilligt. Das teilte der AfD-Pressesprecher Christian Lüth am Freitag in Berlin mit, wo Lucke und seine Gegenspielerin Frauke Petry an einer Vorstandssitzung teilnahmen.

Lucke und weitere Vertreter des liberal-konservativen Flügels hatten den Verein Anfang der Woche gegründet, um Nationalkonservative in der AfD zu isolieren. Mehr als zehn Prozent der AfD-Mitglieder - vor allem aus den westlichen Bundesländern - schlossen sich dem Verein an.

Lucke hatte zuvor erklärt, er sei von der Co-Vorsitzenden Frauke Petry enttäuscht. Er könne sich nicht vorstellen, nach der Wahl des neuen Vorstandes durch den Bundesparteitag in drei Wochen weiter mit Petry zusammenzuarbeiten. Er selbst werde an seiner Kandidatur festhalten.

Auch Petry schloss eine weitere Zusammenarbeit mit Lucke aus. Sie warf ihm vor, er habe der AfD mit der Gründung seines Vereins stark geschadet. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Alexander Gauland sagte: »Ich halte es für sehr schwierig nach diesen Vorfällen, dass Bernd Lucke die Gesamtpartei führt.« dpa/nd

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