Kresniks Sex- und Blutorgie

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Die Volksbühne hatte gewarnt: »Die Vorstellung ist für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet«, ließ das Theater vor der Uraufführung von Johann Kresniks Tanztheaterstück »Die 120 Tage von Sodom« verbreiten. Am Mittwochabend war Premiere der Sex- und Blutorgie frei nach den Fantasien des Sadomaso-Erfinders Marquis de Sade und Pier Paolo Pasolinis Film »Salò oder die 120 Tage von Sodom«. Kresnik kennt bei der Inszenierung seines neuen Tanztheaterstücks kein Tabu: Nackte Leiber und Kunstblut in rauen Mengen, Plastikpenisse in Aktion und brutale Folterszenen.

Das Bühnenbild steuerte der Künstler Gottfried Helnwein bei, der mit seinen Bildern von misshandelten Kindern provozierte und auch schon Schock-Rocker Marilyn Manson porträtierte. In Helnweins Bühnenbild stapeln sich bis unter die Decke in riesigen Regalen seltsame, knallbunte Produkte mit Aufschriften wie »NSA«, »BND«, »Coca-Cola«, »Nestlé« und »TTIP«.

Mit 30 Tänzern und Schauspielern hat Kresnik sein Stück in Szene gesetzt, darunter Ilse Ritter, Yoshiko Waki, Inka Löwendorf, Roland Renner, Helmut Zhuber und Hannes Fischer. Die Tanzszenen choreografierte Kresnik gemeinsam mit dem Tänzer Ismael Ivo, der auch selbst auf der Bühne steht. Das Publikum harrte trotz teils schwer zu ertragender Szenen zum großen Teil bis zum Ende aus - und applaudierte dem Regisseur und seinem Ensemble. dpa/nd

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