Bereits 15 Nazi-Attacken seit Januar

Spenden für Kulturwerk Bitterfeld-Wolfen gefragt

  • Lesedauer: 2 Min.

Bitterfeld-Wolfen. Für das mehrfach angegriffene Alternative Kulturwerk (AKW) in Bitterfeld-Wolfen und die Opfer der Attacken in Sachsen-Anhalt ist eine bundesweite Spendenaktion gestartet worden. Zu den Erstunterzeichnern des Spendenaufrufs gehören die Bundestagsvizepräsidentinnen Petra Pau (LINKE) und Claudia Roth (Grüne) sowie Landtagsabgeordnete von SPD, LINKEN und Grünen, wie die Opferberatungsstellen im Süden Sachsen-Anhalts am Donnerstag mitteilten. Seit Monaten würden Neonazis und Mitglieder rechter Gruppierungen aggressiv und gezielt gegen alternative und linke Menschen in Bitterfeld-Wolfen vorgehen.

Damit die Opfer mit den Folgen nicht allein gelassen werden und das AKW als sichtbarer Ort nicht-rechter Kultur abgesichert werden kann, seien politische und materielle Zeichen der Solidarität dringend notwendig, hieß es weiter. Seit Anfang 2015 hätten die Mobile Opferberatung Sachsen-Anhalt und die Dessauer Opferberatungsstelle 15 rechtsmotivierte Angriffe in Bitterfeld-Wolfen registriert. Betroffen seien zumeist alternative und linke junge Leute sowie das AKW gewesen.

Erst am Wochenende hatte die Polizei einen erneuten Brandanschlag auf das AKW verhindert. Bei der Kontrolle eines Autos nahe des AKW wurden von den Beamten griffbereite Molotow-Cocktails und ein Baseballschläger entdeckt. Gegen die zwei mutmaßlichen Neonazis in dem Auto ist inzwischen Haftbefehl erlassen worden. Mitte April hatten bislang unbekannte Täter bei einem Brandanschlag auf einen Wohnwagen auf dem AKW-Gelände einen Schaden von 3600 Euro verursacht.

Seit Jahresanfang wurden darüber hinaus in mehreren Fällen linke Jugendlichen angegriffen und Flüchtlinge attackiert. Zudem verübten bislang Unbekannte in Bitterfeld-Wolfen Anschläge auf Abgeordnetenbüros von LINKEN und Grünen. epd/nd

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