Museum für alle

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Das Deutsche Historische Museum und das Schwule Museum Berlin präsentieren vom 26. Juni bis 1. Dezember erstmals zusammen eine zweigeteilte Ausstellung zu 150 Jahren Geschichte, Politik und Kultur homosexueller Menschen in Deutschland. Der weltweit geführte Diskurs um die Gleichberechtigung Homosexueller sei Anlass, mit der Schau »Homosexualität_en« ein sowohl gesellschaftlich als auch politisch aktuelles Thema in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, teilten beide Museen in Berlin mit.

Die Ausstellung auf einer Gesamtfläche von 1600 Quadratmetern will in zehn Kapiteln zeigen, wie gleich-geschlechtliche Sexualität und nonkonforme Geschlechtsidentitäten von der Gesetzgebung kriminalisiert, von der Medizin pathologisiert und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden, hieß es. Thematisiert werde etwa die rechtliche Entwicklung des Paragrafen 175 des Deutschen Strafgesetzbuches. Dieser stellte homosexuelle Handlungen unter Strafe. Er trat im Jahr 1872 in Kraft, wurde während der NS-Zeit verschärft, bis 1945 beibehalten und erst 1994 endgültig abgeschafft. Auch die Lesben- und Schwulenbewegung, die seit den 1960er Jahren an Dynamik gewann und das gesellschaftliche Verständnis von geschlechtlicher Identität verändert hat, stehe im Mittelpunkt.

Im Fokus des Ausstellungsteils im DHM stehe die Entwicklung in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Kunst, Recht und Wissenschaften seit der »Entdeckung« der Homosexualität Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Ausstellungsteil im Schwulen Museum widme sich mit zeitgenössischer Kunst Gegenwart und Zukunft der Geschlechterordnung und der Sexualitäten. epd/nd

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