Lucy Bronze befreit DFB-Fußballerinnen von einer großen Last

Die Engländerinnen gewinnen das Achtelfinale gegen Norwegen und schießen Deutschland damit zu den Olympischen Spielen in Rio

  • Ulli Brünger
  • Lesedauer: 2 Min.
Dank Englands WM-Achtelfinalsieg gegen die Norwegerinnen können sich die DFB-Frauen schon jetzt über ihre Olympiateilnahme freuen. Auch Frankreich gehört bereits zu den drei besten europäischen Teams.

Ottawa. Die deutschen Fußballerinnen haben ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Rio de Janeiro sicher. Dank des 2:1 (0:0)-Sieges der Engländerinnen im WM-Achtelfinale gegen Norwegen löste die DFB-Elf am Montagabend ohne eigenes Dazutun das Olympiaticket und kann sich auf Brasilien freuen. Auch Frankreich gehört schon vor dem WM-Viertelfinalduell gegen Deutschland am kommenden Freitag zu den drei besten europäischen Teams und steht damit als Olympiateilnehmer fest.

»Wir freuen uns sehr, dass dieses Etappenziel erreicht ist. Allerdings verlieren wir deshalb unseren Titeltraum und die Konzentration auf das Viertelfinale gegen Frankreich nicht aus den Augen«, sagte DFB-Managerin Doris Fitschen. Auch die Niederländerinnen können sich am Dienstag mit einem Sieg über Japan die Fahrkarte nach Brasilien sichern. England kam im Vorhinein nicht für Olympia infrage, weil dort anders als bei reinen Fußballturnieren nur ein Team aus Großbritannien startberechtigt ist.

Solveig Gulbrandsen schoss die favorisierten Norwegerinnen im Lansdowne-Stadion in der 54. Minute gegen England in Führung. Doch Englands Spielführerin Steph Houghton (61.) und Lucy Bronze (76.) mit einem Sonntagsschuss aus 16 Metern in den Winkel drehten den Spieß um und schossen die »Three Lionesses« ins WM-Viertelfinale. Dort treffen sie am kommenden Sonnabend in Vancouver auf Gastgeber Kanada.

Mit der geschafften Olympiateilnahme, die sie 2012 noch verpasst hatten, fällt den deutschen Fußballerinnen eine kleine Last von den Schultern. »Man hat das natürlich im Hinterkopf«, hatte Torhüterin Nadine Angerer noch vor einigen Tagen betont. Nun ist wieder ein Etappenziel erreicht und die ganze Konzentration kann dem kommenden Gegner Frankreich gelten: »Das wird eine harte Nuss«, sagte Stürmerin Celia Sasic. Die 26-Jährige hat eine französische Mutter, der Vater stammt aus Kamerun. So sind Partien gegen die Französinnen für sie stets etwas Besonderes. »Ich habe ja noch viele Verwandte in Frankreich, die ich regelmäßig besuche. Aber wenn wir gegen sie spielen, hält meine Mutter immer zu mir.«

Im zweiten Achtelfinalspiel des Tages gewannen die Fußballerinnen der USA dank Toren von Alex Morgan und Carli Lloyd gegen Kolumbien und sind ins WM-Viertelfinale eingezogen. Das Team des zweimaligen Weltmeisters siegte am Montagabend in Edmonton trotz Anlaufschwierigkeiten verdient mit 2:0 (0:0) und trifft in der Runde der letzten Acht am Freitag in Ottawa auf China. Die 25 Jahre alte Morgan (53.) hatte das US-Team in Führung geschossen, Lloyd (66.) machte den Erfolg per Foulelfmeter gegen den fast eine Hälfte lang in Unterzahl agierenden WM-Neuling aus Südamerika perfekt. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal