Telefonieren in der EU wird billiger
Roaming-Gebühren sollen 2017 größtenteils auslaufen
Brüssel. Reisende können künftig günstiger im EU-Ausland telefonieren, im Internet surfen und SMS schreiben. Denn die sogenannten Roaming-Gebühren sollen am 15. Juni 2017 in der EU größtenteils auslaufen. Darauf einigten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments am Dienstag in Brüssel. Die Roaming-Gebühren fallen allerdings nicht vollständig weg, sondern nur der Aufschlag wird gedeckelt. Telefonanbieter dürfen Einschränkungen machen, wenn Nutzer häufiger im EU-Ausland mobil telefonieren, surfen oder SMS schicken und nicht nur bei gelegentlichen Reisen. Zudem sollen sie entstandene höhere Kosten abrechnen können.
Der österreichische Grünen-Abgeordnete Michel Reimon kritisierte, den Anbietern blieben »Schlupflöcher so groß wie Scheunentore«. »Auf der Rechnung wird statt Roaming einfach eine andere Gebühr stehen«, schrieb er auf seiner Internetseite. Der CDU-Europaabgeordnete Herbert Reul dagegen sprach von einem »vernünftigen Kompromiss«.
In einem Zwischenschritt sollen die Roaming-Kosten am 30. April 2016 weiter sinken. Das geltende System der Preisobergrenzen soll dann durch Aufschläge auf den Heimtarif ersetzt werden. Dann dürfen laut Mitteilung Telefonate im EU-Ausland nur noch fünf Cent pro Minute zusätzlich kosten, bei SMS sind es zwei Cent und beim Surfen darf jedes Megabyte an Daten mit höchstens fünf Cent extra zu Buche schlagen. Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer. dpa/nd
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