Hoffnung auf der Zielgeraden
Olaf Standke über die Atom-Verhandlungen mit Iran
Sergej Rjabkow, Moskaus Unterhändler bei den Verhandlungen über das iranische Atomprogramm, zeigt sich bemerkenswert optimistisch. Wie viele Stunden die Gespräche noch dauern würde, könne er nicht voraussehen, doch seien alle Parteien inzwischen der Meinung, dass es in den nächsten Tagen einen Abschluss gebe werde. Für Hoffnung sorgen vor allem Informationen aus Teheran, Iran und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hätten sich über die Inspektion von Militäranlagen verständigt.
Die nämlich war lange umstritten und auch vor der letzten Fristverlängerung eines der ungelösten Hauptprobleme. Zwar wollte IAEA-Chef Yukiya Amano am Freitag noch nicht von einem endgültigen Durchbruch sprechen, doch sollten Experten beider Seiten nun einen Zeitrahmen für die Kontrollen festlegen. Das gilt wohl auch für die Prüfung von Berichten über frühere iranische Atomwaffenprojekte. Der Wiener Behörde würde eine entscheidende Rolle bei der Überwachung des Abkommens zukommen. Aber es geht jetzt auch noch um die Frage, wie schnell und weitreichend die bisher verhängten Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. Der Atomstreit mit Iran schwelt schon seit 2002. Werden die letzten Hürden nicht bis nächsten Dienstag genommen, da sind sich die Experten einig, dürften die Chancen auf eine Einigung auf Jahre verspielt sein.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.