Philipp Buhl gewinnt WM-Silber und macht Hoffnung auf Olympia

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Kingston. Kaum hatte Philipp Buhl bei der Weltmeisterschaft in Kanada Silber im Laser gewonnen, da gab es den Ritterschlag von Deutschlands Segellegende Jochen Schümann. »Das war bemerkenswert, herausragend und vorbildlich. Wir haben einen Topathleten, dessen konstante Erfolge ich als sehr gutes Zeichen für 2016 bewerte«, sagte der mit drei olympischen Goldmedaillen und zwei America’s-Cup-Siegen dekorierte Altmeister. »Das ist die neue Qualität im deutschen Segelsport.«

Nach den Olympiapleiten der vergangenen Jahre scheinen Deutschlands Segler für den Medaillenkampf an der Copacabana besser gerüstet. Nach seinem Silbercoup weinte Lasersegler Buhl Tränen des Glücks. »Am Ende durfte ich Freudentränen trocknen«, verriet Trainer Thomas Piesker nach dem Happy-End seines Schützlings auf dem Ontario-See vor Kingston. Buhl lag in Kanada zunächst auf Goldkurs. Dann schien nach Rang 48 im vorletzten Rennen die Medaille futsch. Erst mit dem Kantersieg in Wettfahrt 13 katapultierte er sich zurück in die Medaillenränge.

»Zwischendurch lagen meine Nerven blank«, sagte Buhl, der die Silbermedaille erst nach einem unwiderstehlichen Schlussspurt hinter dem Briten Nick Thompson gewann. Damit bestätigte der Allgäuer nach Bronze vor zwei Jahren seine Zugehörigkeit zur absoluten Weltspitze. Mit seinen Leistungen beflügelt der 25-jährige die gesamte Nationalmannschaft, die bei den vergangenen Olympischen Spielen in London, Peking und Athen insgesamt nur eine Bronzemedaille gewinnen konnte. In der vergangenen Woche hatten auch die 470er-Segler Ferdinand Gerz und Oliver Szymanski den EM-Titel gewonnen.

Buhl, der Steuermann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt, der das Segeln von seinem Vater Friedl erlernte, zählt nun zum Favoritenkreis für die olympische Segelregatta 2016. Auf dem Weg nach Rio begleitet ihn Trainer Piesker aus Berlin, bei dem er sich zuerst bedankte: »Thomas hat mir mit fehlerfreier Coachingleistung wahnsinnig geholfen.« Buhl ist nach Andreas John (1985) und Stefan Warkalla (1991) erst der dritte deutscher Vizeweltmeister im Laser. Für den Aktivensprecher der deutschen Olympiasegler ist es nach WM-Bronze 2013 und WM-Platz vier 2014 der größte Erfolg seiner Karriere - den Gipfel will er 2016 vor Rio de Janeiro erreichen. dpa/nd

Foto: imago/Thomas Zimmermann

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