Helfen statt rumschreien
Sarah Liebigt bedankt sich bei Flüchtlingsunterstützern
Über zwei Jahre ist es her, dass im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Menschen das Wort an sich rissen, denen man noch nie zuhören wollte: Eine Infoveranstaltung des Bezirks im Mai 2013 wurde von »Nein zum Heim«-Sprechchören und NPD-Mitgliedern massiv gestört. Von denen, die von einer »Lügenpresse« krakeelen, aber aus der Zeitung alles über »die Ausländer« wissen. Ihre ewig gleiche Litanei, die bundesweit die gleiche ist, ist bis heute nicht verstummt: In Marzahn-Hellersdorf ist zwar mittlerweile von den wöchentlichen Demonstrationen »besorgter Bürger«, rechter Szene und Anhängern von Bärgida und Pegida nicht mehr viel übrig. Doch haben diejenigen, die sich »Aktivisten« schimpfen und sich natürlich und völlig richtig immer auf der rechten Seite der Wahrheit wähnen, es fertiggebracht, einen ganzen Bezirk in ein schlechtes Licht zu rücken. Und bei manchen Asylsuchenden Angst und Schrecken zu verbreiten.
All die Helfer, die spenden und Spenden sammeln, die Willkommenskuchen backen, die dolmetschen, sie engagieren sich nicht einfach »nur« für Geflüchtete. An dieser Stelle gebührt ihnen Dank dafür, dass sie weitermachen, trotzdem ihr Helfen nur selten wahrnehmbar wird. Oder trotzdem sie von der Polizei festgenommen werden, weil sie einen von den eingangs erwähnten Schreihälsen als das bezeichnen, was er ist.
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