Wieder stirbt ein Flüchtling am Ärmelkanal-Tunnel

Großbritannien will Sicherheit am Tunneleingang erhöhen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Flüchtlingskrise in Calais spitzt sich immer weiter zu. Hunderte Migranten versuchen, nach Großbritannien zu kommen, und riskieren dafür sogar ihr Leben.

London. Angesichts der Flüchtlingskrise in Calais wollen Großbritannien und Frankreich für mehr Sicherheit am Tunnel unter dem Ärmelkanal sorgen. In der Nacht zum Mittwoch starb erneut ein Mensch beim Versuch, durch den Kanal nach Großbritannien zu gelangen, wie der Tunnelbetreiber Eurotunnel am Mittwoch mitteilte.

Hunderte versuchten die zweite Nacht in Folge, die Grenze zu überqueren. Die Lage sei »sehr besorgniserregend«, sagte Premierminister David Cameron am Mittwoch in Singapur.

Sicherheit soll erhöht werden

Die britische Innenministerin Theresa May kündigte an, 7 Millionen Pfund (9,9 Mio Euro) zusätzlich bereitzustellen. Mit dem Geld soll die Sicherheit am Eingang des Tunnels auf der französischen Seite erhöht werden. Von Sicherheit für die Flüchtlinge kann allerdings keine Rede sein: Vergangene Woche hatte Eurotunnel von Frankreich und Großbritannien 9,7 Millionen Euro für die Sicherung des Bauwerks gegen Flüchtlinge in Calais verlangt.

May sagte am Dienstagabend, es habe ein »sehr konstruktives« Treffen mit französischen Regierungsvertretern gegeben, Paris habe ebenfalls zusätzliche Mittel zugesagt. Eine Sicherheitszone für Lastwagen auf dem Weg nach Großbritannien, die auf französischer Seite warten müssen, hatte sie bereits angekündigt. Dafür soll am Bahnhof in Coquelles bei Calais ein zusätzlicher Sicherheitszaun gebaut werden.

Zwischen 3000 und 5000 Migranten sollen in Calais eine Gelegenheit warten, nach Großbritannien zu gelangen. Sie erhoffen sich dort bessere Asylchancen und bessere Lebensbedingungen als in Frankreich. Es gab dabei in den vergangenen Wochen mehrere tödliche Unfälle; Medienberichten zufolge sind seit Anfang Juni bereits acht Menschen gestorben. dpa/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.