53 aus SYRIZA-ZK zurückgetreten
Bericht: Parlamentspräsidentin Konstantopoulou will Partei gründen
Berlin. Die Differenzen über den Kurs in der Krisenpolitik zehren immer mehr an der organisatorischen Substanz der griechischen Linkspartei SYRIZA. Am Mittwoch erklärten 53 Mitglieder des Zentralkomitees ihren Rücktritt. In einer Erklärung der Mitglieder der Linken Plattform hieß es, man könne dem neuen Gläubiger-Memorandum nicht zustimmen, »das einer ohnehin schon gebeutelten Bevölkerung den letzten Schlag versetzt«. Kritisiert wurde auch, dass SYRIZA-Chef Alexis Tsipras seine Entscheidung für Neuwahlen ohne Beratungen mit dem Führungszirkel getroffen habe. Der Rücktritt kommt wenig überraschend. Erst dieser Tage hatten Teile des linken Flügels der SYRIZA-Fraktion im Parlament die »Volkseinheit« unter Führung von Panagiotis Lafazanis gebildet. Nach Ende von dessen Mandat zur Sondierung einer Regierungsmehrheit könnte es einen letzten Einigungsversuch bei Präsident Prokopis Pavlopoulos geben. Jedoch wird sicher mit Neuwahlen gerechnet. Bei der will auch Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou teilnehmen - mit einer eigenen Partei, wie am Mittwoch bekannt wurde. Die Politikerin, die ebenfalls zu den parteiinternen Kritikern von Tsipras gehört, wolle mit der »Volkseinheit« kooperieren, hieß es.
Der bisherige Energieminister Panos Skourletis erklärte derweil, SYRIZA könne dabei die absolute Mehrheit erreichen. Er wies zudem Spekulationen zurück, SYRIZA könne eine Zusammenarbeit mit den früheren Regierungsparteien Nea Dimokratia und PASOK oder der liberalen To Potami anstreben. vk
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.