Wütende Milchbauern in München

Sternenfahrt der Landwirte endet in Bayern

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Landwirte aus Deutschland haben am Dienstag in München gegen den Preisverfall bei der Milch protestiert. Auf Transparenten warfen sie der Politik vor, der Entwicklung tatenlos zuzusehen und damit Existenzen zu vernichten. »Aber wir werden nicht sang- und klanglos untergehen«, rief der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, den Landwirten zu, die lautstark mit Kuhglocken protestierten. Etliche Plakate richteten sich gegen die CSU und Bundesagrarminister Christian Schmidt, dem mangelnde Unterstützung besonders in Brüssel vorgeworfen wurde.

Die Bauern waren zuvor mit Hunderten Traktoren in die bayerische Landeshauptstadt gefahren. Die Kundgebung war Abschluss einer bundesweiten Sternfahrt von Landwirten, die vergangenen Montag in Schleswig-Holstein begonnen hatte. Rund 3000 Landwirte auf 500 Schleppern nahmen nach Schätzungen des BDM an der Aktion in München teil. Schaber kündigte weitere Proteste vor dem Treffen der EU-Agrarminister am kommenden Montag in Brüssel an.

Viele der rund 80 000 Milchbauern in der Bundesrepublik bangen um ihre Existenz, weil ihre Einnahmen aus der Milchproduktion in diesem Jahr zurückgehen. Seit dem vergangenen Jahr ist der Auszahlungspreis, den sie von den Molkereien erhalten, um mehr als zehn Cent pro Kilo Rohmilch gefallen.

Der BDM macht für den Preisverfall das Überangebot an Milch nach dem Wegfall der Milchquote verantwortlich und fordert ein vorübergehendes Verbot der Überproduktion durch die Europäische Union sowie einen Mindestpreis von 40 Cent. dpa/nd

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