Workout im Büro

Silvia Ottow über den alarmierenden Gesundheitszustand der Auszubildenden

  • Lesedauer: 1 Min.

Azubis scheinen nicht gerade die Gesundheitsapostel des Landes zu sein, glaubt man der Untersuchung des renommierten Krankenkasseninstitutes Wido. Die meisten von ihnen schlafen nicht genug, ernähren sich schlecht, rauchen und trinken zu viel Alkohol. Das ist eindeutig die schlechte Nachricht. Die gute ist: Azubis sind durchaus daran interessiert, mehr für ihre Gesundheit zu tun, am besten gleich im Betrieb. Das sagen immerhin 68 Prozent der jungen Frauen und 59 Prozent der jungen Männer.

Wie ihnen die Ausbildungsbetriebe bei diesem Wunsch entgegen kommen, hängt von der Größe, der ökonomischen Stärke und dem Willen der Unternehmen ab, aber dass es hier große Defizite gibt, ist unbestritten. Firmen mit Angeboten für Rückenstunden, Pausenyoga, Workout im Büro oder gesundes Kantinenessen sind selten. Das erst vor ein paar Monaten verabschiedete Präventionsgesetz hat gar nicht erst versucht, daran mit verpflichtenden Regelungen etwas zu ändern.

Doch das wird ebenso nötig sein wie die stärkere Beteiligung der Arbeitgeber an der Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge, die zur Zeit wieder diskutiert wird. Schließlich nutzt es einer Firma nur bedingt, wenn ihre Lohnnebenkosten stabil bleiben, sie aber mit Mitarbeitern in die Zukunft geht, die bereits gesundheitlich geschädigt sind.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.