2000 Euro für Daniel Poller

Geraer Museum für Angewandte Kunst lotet in einer neuen Ausstellung die Bandbreite der Gegenwartsfotografie aus. Gezeigt werden bis Mitte November etwa 200 Arbeiten, die 95 Künstler für den diesjährigen Aenne-Biermann-Preis eingereicht haben. Das Spektrum reiche von subjektiver Reportage-Fotografie über das Ausloten aktueller Lebenswelten bis hin zu philosophischer Ausdeutung öffentlicher Räume, teilte die Stadt am Dienstag mit. »Allen Arbeiten gemein ist die Abkehr bloßer fotografischer Abbilder von Welt durch intensive Reflexion künstlerischer Konzeptionen.«

Die Schau wurde am Dienstagabend mit einer Preisverleihung eröffnet. Den mit 2000 Euro dotierten ersten Preis hat die Jury dem Leipziger Fotografen Daniel Poller zuerkannt. Er überwinde mit seiner Arbeitsweise »nicht nur festgefahrene Sehgewohnheiten und Konventionen«, sondern binde den Betrachter mit ein in »einen spielerischen Prozess des Erkenntnisgewinns«. Dadurch ermögliche er neue Sichtweisen auf die Welt. Der zweite Preis geht an Charlotte Sattler ebenfalls aus Leipzig und Maria Irl aus Gießen, der dritte Preis an Alexander Krack aus Berlin.

Die Auszeichnung ist nach der Fotografin Aenne Biermann (1898-1933) benannt, die zeitweise in Gera lebte und den Angaben zufolge zu den Vertretern der Neuen und der Neusachlichen Fotografie gehörte. Der Preis wird zum elften Mal vergeben. dpa/nd

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