Russische Zusatzrenten zählen bei Sozialhilfe mit

  • Lesedauer: 1 Min.
Russische Zusatzrenten für Kriegsteilnehmer können in Deutschland den Anspruch auf Sozialhilfe mindern oder sogar ausschließen.

Das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz (Az. L 5 SO 70/15 B ER) entschied nach einer Mitteilung vom 10. September 2015, dass diese Leistungen auf das Einkommen anzurechnen seien. Damit bestätigte das Gericht eine Entscheidung des zuständigen Sozialgerichts Trier, das die Klage eines Ehepaares aus Trier abgelehnt hatte.

Das Ehepaar erhielt neben der normalen Altersrente aus Russland eine sogenannte Invalidenrente und einen Zuschlag zur Altersrente für »Überlebende der Blockade Leningrads« während des Zweiten Weltkriegs. Die Kläger hatten argumentiert, diese Zahlungen seien vergleichbar mit nicht anrechenbaren deutschen Renten nach dem Bundesversorgungsgesetz für Kriegsopfer und dem Bundesentschädigungsgesetz für Opfer des NS-Regimes.

Das Landessozialgericht wies dies zurück. Anders als die deutschen Renten dienten die russischen Leistungen nicht dem Ausgleich eines »Einzelfallunrechts«, sondern würden als »staatliche Gratifikation« gewährt. Nach Ansicht des Gerichts in Mainz sei von dem Urteil vermutlich »eine größere Zahl« von Menschen betroffen. Es handele sich »um keine Einzelfälle«. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal