Rund 800 Millionen Menschen auf der Welt hungern

Welthunger-Index: Mehr als jedes vierte Kind leidet unter chronischer Unterernährung / Bewaffnete Konflikte hauptverantwortlich

  • Lesedauer: 2 Min.
Trotz Fortschritten bei der Bekämpfung des Hungers ist Zahl der Menschen, die von Hunger oder Unterernährung betroffen sind, kaum erträglich hoch. Kriege wie in Syrien oder Sudan sind dabei die größten Hungertreiber.

Berlin. Weltweit sind noch immer 795 Millionen Menschen von Hunger oder Unterernährung betroffen. Das geht aus dem neuen Welthunger-Index 2015 (WHI) vor, der am Montag von der Welthungerhilfe und dem Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungs- und Entwicklungspolitik (IFPRI) in Berlin vorgestellt wurde. Mehr als jedes vierte Kind auf der Welt leidet demnach unter chronischer Unterernährung und neun Prozent aller Kindern sind von akuter Unterernährung betroffen. Bewaffnete Konflikte zählten zu den Hauptursachen für Hunger, heißt es in dem diesjährigen Bericht.

Zugleich macht der WHI 2015 die Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers deutlich. Seit dem Jahr 2000 sei der weltweite Hunger um etwa ein Viertel (27 Prozent) zurückgegangenen. So konnten 17 Länder ihren Hungerwert um mindestens 50 Prozent reduzieren, darunter Brasilien, Kirgistan, Peru und Kroatien. Auch in früheren Bürgerkriegsländern wie Angola, Äthiopien und Ruanda habe sich die Ernährungslage durch große Anstrengungen verbessert.

»Konflikte wie in Syrien, dem Irak oder dem Südsudan sind die größten Hungertreiber«, sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. Derzeit seien schätzungsweise 172 Millionen Menschen von bewaffneten Konflikten betroffen. Nur wenn es gelinge, die Ursachen für Konflikte und Kriege zu beseitigen, könne der Hunger langfristig besiegt werden.

Der Welthunger-Index erscheint 2015 zum zehnten Mal und erfasst die Hungersituation in 117 Ländern. Einige Länder, insbesondere in Zentralafrika, sind im WHI-Wert nicht enthalten, weil keine Daten zur Ernährungssituation dieser Staaten von den Regierungen vorliegen. epd/nd

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