Werbung

Junckers Gegenaufklärung

Simon Poelchau über die Verabschiedung des Luxleaks-Berichts im Europäischen Parlament

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

An diesem Montag soll im Europaparlament der Bericht des Sonderausschusses zu den umstrittenen Steuerdeals zwischen EU-Staaten und internationalen Konzernen verabschiedet werden. Es ist ein Bericht, der wahrscheinlich gar kein richtiger Bericht ist.

Die EU-Kommission und die Steueroasen behinderten massiv die Arbeit des Ausschusses: Wichtige Dokumente wurden gar nicht erst herausgerückt oder nur stark geschwärzt zur Sichtung vorgelegt. Was die EU-Spitze von der Aufklärung hält, zeigte Kommissionschef Jean-Claude Juncker bei seinem Auftritt vor dem Ausschuss im September: Mit Arroganz parierte er ihm unangenehme Fragen, nannte »Luxleaks«, wie die Affäre rund um die Steuerdeals in Luxemburg genannt wird, ein »Unwort«. Dabei kommt sein Widerwillen zur Aufklärung nicht von ungefähr. Als langjähriger Finanz- und Premierminister des Großherzogtums fallen viele der Deals in seine Amtszeit. Doch Juncker ist nicht der Einzige. Auch andere EU-Spitzenpolitiker haben vermutlich diesbezüglich Dreck am Stecken.

Deswegen unterstützte eine Koalition von Konservativen und Sozialdemokraten von Anfang an Junckers Gegenaufklärung - obwohl es dabei um zig Milliarden an fehlendem Steuergelder geht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal