Protest gegen Schändung des Sowjetischen Ehrenmals

Unbekannte hatten auf Gedenkplatte in Berlin-Treptow Feuer entzündet / Inschrift kaum noch zu entziffern / Strafanzeige bereits im September gestellt

  • Lesedauer: 2 Min.
Purer Vandalismus oder ein widerlicher politischer Akt? Bis jetzt ist ungeklärt, wer die Gedenktafel am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow geschändet hat. Und die Restaurierung wird sich noch einige Zeit hinziehen.

Am vergangenen Wochenende protestierten mehrere Menschen am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow. Der Grund: Eine Gedenktafel mit der Inschrift »Die Heimat wird ihre Helden nicht vergessen« in Deutsch und Russisch wurde zerstört, die Inschrift ist kaum noch zu lesen. Wie erst Anfang November bekannt wurde, ging bereits Anfang September eine Strafanzeige bei der Berliner Polizei ein, berichtete der »Berliner Kurier«. Auf der Feuerstelle haben bisher unbekannte Täter offenbar ein Feuer entzündet, die Polizei bestätigte auf »nd«-Nachfrage, dass in der Nähe auch ein verbranntes Tier gefunden wurde. Die Hitze des Feuers zerstörte große Teile der Inschrift auf der Marmorplatte, außerdem zieht sich seitdem ein großer Riss durch den Sockel unter der Marmorplatte. Laut »Kurier« wird der finanzielle Schaden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt beziffert auf rund 7000 Euro beziffert. Maßnahmen zur Restaurierung seien sofort eingeleitet worden, gestalteten sich aber schwierig: Der Granit müsse erst in Schweden bestellt werden. Bis die Buchstaben neu angebracht werden können, soll der Gedenkstein mit einer Holzverkleidung geschützt werden.

Auf dem Gelände des Ehrenmals sind über 7000 Rotarmisten bestattet, die 1945 in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in der Schlacht um Berlin gefallen sind. nd/stf

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -