Cameron buhlt um Erlaubnis zum Bomben

Erdogan sucht angeblich Kontakt zu Putin

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London. Der britische Premierminister David Cameron hat von den Abgeordneten des Unterhauses erneut die Zustimmung zu eine Beteiligung an den Luftangriffen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gefordert. »Ich denke, dass wir jetzt die Entscheidung treffen sollten, die britischen Luftangriffe gegen den IS auf Syrien auszuweiten«, erklärte Cameron am Donnerstag. Es sei falsch, dass andere Länder die Sicherheit Großbritanniens verteidigen müssten.

Ob Cameron dafür Zustimmung bekommt, ist offen. Weil es bei seinen Konservativen Abweichler geben dürfte, ist Cameron auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. Der neue Labour-Chef Jeremy Corbyn lehnt Luftangriffe in Syrien jedoch ab.

Im russisch-türkischen Konflikt um das von den türkischen Streitkräften abgeschossene Kampfflugzeug kommen aus Ankara unterschiedliche Signale. Vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan heißt es einerseits, dass er die Forderung nach einer Entschuldigung bei Russland brüsk zurückgewiesen habe. Es sei nicht einzusehen, dass die Türkei »für eine Situation, in der sie das Recht auf ihrer Seite hat, um Entschuldigung bittet«, hieß es auch von Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Donnerstag während eines Besuchs in Nordzypern. Seine Regierung habe dem Kreml aber »unser Bedauern über den Vorfall übermittelt«.

Auch Erdogan möchte sich wohl nicht völlig antirussisch verrennen und sucht nach Verständigungskanälen. So berichtet die Istanbuler Zeitung »Yeni Safak«, Erdogan bemühe sich um direkten Kontakt zu seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. Angedacht sei ein Gespräch beider Präsidenten am Rande des UN-Klimagipfels in Paris am Montag. Vor dem Treffen wolle Erdogan mit Putin telefonieren. Noch am Donnerstagmorgen wurde Erdogan von CNN mit den Worten zitiert, »wenn es eine Seite gibt, die sich entschuldigen muss, dann sind das nicht wir«. roe/AFP

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