Den IS nicht das Fürchten gelehrt
Roland Etzel zu einer Studie über Gebietsverluste der Islamisten
Jane’s Defence oder auch IHS Jane’s gilt als renommiertes Militärpolitikmedium. Wenn man dort zu der Einschätzung kommt, der Islamische Staat (IS) habe in diesem Jahr 14 Prozent seines Machtbereichs eingebüßt, so ist dies wohl glaubwürdig. Was aber darf man folgern aus dem unkommentierten Bericht? Dass es abwärts geht mit IS?
Das Militärmagazin enthält sich wohlweislich jeglichen Kommentars. Vor derartiger Schlussfolgerung wäre wohl auch zu warnen.14 Prozent wovon? Der Syrischen Wüste? Die islamisch-fundamentalistischen Milizen haben zwei, drei Städte geräumt, das aber nicht in wilder Flucht. Es sind aus aller Welt dahergelaufene Freiwillige, keine Soldaten. Und sie sitzen weiter unangefochten in der irakischen Millionenstadt Mossul. Häufig lehren sie mit wenigen tausend Leuten hochgerüstete Staatsarmeen das Fürchten und treiben sie - zumindest was die Bagdader Truppen betrifft - zu wilder Flucht. Offensichtlich verfügen sie über die höhere Motivation. Warum? Dies wäre wohl ebenso eine Untersuchung wert.
Daran scheint es aber bei den Großmächtigen wenig Interesse zu geben. Die Luftkriegs-Flotten der beiden gewaltigsten Militärmächte der Welt fliegen angeblich seit Monaten Angriff auf Angriff gegen den IS. Warum eigentlich sind sie - nur 14 Prozent! - so notorisch erfolglos?
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