Neue Gebiete im Programm Soziale Stadt

  • nic
  • Lesedauer: 2 Min.

Einige Gebiete fallen aus dem Städtebauförderprogramm »Soziale Stadt«, andere werden erweitert und vier neue kommen hinzu. Das hat der Senat am Dienstag bekanntgegeben.

Voraussichtlich im zweiten Quartal 2016 nehmen Quartiersmanager ihre Arbeit auf in Hellersdorf rund um den Boulevard Kastanienallee, rund um die Badstraße in Gesundbrunnen, im Umkreis der Reinickendorfer Auguste-Viktoria-Allee sowie im Altglienicker Kosmosviertel. Die bestehenden Gebiete am Kreuzberger Wassertorplatz und in der Neuköllner Sonnenallee werden erweitert.

All diese Gebiete weisen im Sozialstrukturatlas sehr ungünstige Indikatoren auf, denen mit dem 1999 in Berlin gestarteten Quartiersmanagementprogramm (QM) begegnet werden soll. Dementsprechend lesen sich die Ziele: In Hellersdorf soll sich beispielsweise die Armut nicht weiter steigern, in Reinickendorf wiederum die Erziehungskompetenz gesteigert und der interkulturelle Kontakt gefördert werden.

Von Kritikern wird QM häufig als Gentrifizierungsbeschleuniger gesehen, das die Verdrängung der ansässigen Bevölkerung noch beschleunigt. Da passt es, dass zu Jahresende das QM im Kreuzberger Wrangelkiez und Ende 2016 im Neuköllner Reuterkiez nach Erfolg beendet werden. Damit wird der Einfluss des Instruments allerdings überschätzt. Problematischer ist, dass eher Kosmetik betrieben wird, als die soziale Frage zu lösen. Auch ist es vor allem die Mittelschicht, die ihre Interessen zu artikulieren weiß.

Trotzdem ist Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) überzeugt, »Lebenschancen« zu verbessern und das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. nic

- Anzeige -

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.