Na immerhin

Elsa Koester über die quasi revolutionäre Anerkennung homosexueller Partnerschaften in Griechenland

  • Elsa Koester
  • Lesedauer: 1 Min.

Puh. Kurz vor Jahresende streichelt die SYRIZA doch noch das arme, geschundene sozialistische Herz. Und tut, was längst getan werden musste: Die gesetzliche Ermöglichung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft mit allen Rechten und Pflichten, die zur staatlichen Liebesanerkennung dazu gehören. Naja, mit fast allen. Das Adoptionsrecht bleibt ein Privileg Heterosexueller.

Griechenland ist ein europäisches Schlusslicht in Sachen Gleichberechtigung. Homophober sind auf staatlicher Ebene nur Polen, Italien, die Türkei und einige Balkanstaaten. Klar: Die griechisch-orthodoxe Kirche hält von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften etwa so viel wie die Troika vom Schuldenschnitt. Das gilt übrigens auch für die kommunistischen Heterosaurier der KKE, die wie ANEL und die Nazis geschlossen mit Nein stimmten.

Das Gesetz ist ein nicht zu unterschätzender, quasi revolutionärer Schlag gegen die reaktionäre Herrschaft der Kirche und der Wertkonservativen. Es beendet eine Praxis »der Rückständigkeit und der Schande«, wie Tsipras sagt. Die SYRIZA will nun weiter an der Öffnung der Ehe für alle arbeiten. Na immerhin. Wenn der Jubel ausbleibt, dann nur, weil man auf noch Größeres hofft. Schuldenschnitt, Enteignung der Eliten, europäische Demokratie und so. Aber okay, Gleichberechtigung nehmen wir gerne.

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