2016 bereits 87 Menschen im Mittelmeer verunglückt

UNHCR: In ersten Tagen des Jahres über 35.000 Menschen von Türkei nach Griechenland gekommen / Kind stirbt nach Ankuft auf Lesbos / Mazedonien öffnet Grenze zu Griechenland weider - aber nicht für alle

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Die griechische Küstenwache konnte am Donnerstag über 70 Menschen aus der Ägäis retten - für ein Kind kam aber jede Hilfe zu spät. Auch 2016 haben bereits viele Menschen die gefährliche Überfahrt nicht überlebt.

Athen. In den ersten 20 Tagen dieses Jahres sind nach UN-Angaben schon mehr als 35 450 Menschen aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Zum Vergleich: Im ganzen Januar 2015 waren es knapp 1700. Allerdings begann der große Flüchtlingszustrom erst im vergangenen Sommer. 87 Menschen sind im neuen Jahr bereits im Mittelmeer ertrunken oder werden vermisst, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Donnerstag weiter mitteilte.

Die griechische Küstenwache konnte am Donnnerstag 73 Menschen aus den Fluten in der Ägäis retten. Für ein Kind kam aber jede Hilfe zu spät. Es starb nach seiner Ankunft auf der Insel Lesbos.

Unterdessen hat Mazedonien ebenfalls am Donnerstag nach fast 48 Stunden seine Grenze zu Griechenland wieder für Flüchtlinge geöffnet. Dies berichtete das griechische Staatsradio unter Berufung auf die Polizei. Schutzsuchenden aus Irak, Syrien und Afghanistan werde erlaubt, ihre Reise fortzusetzen. Zudem müssen diese Flüchtlinge erklären, dass sie nicht in Mazedonien bleiben wollten, sondern nach Österreich oder Deutschland weiterzureisen, meldete das Staatsfernsehen.

Migranten aus anderen Staaten wie etwa Pakistan werden den Berichten zufolge dagegen nach Athen zurückgeschickt. Auf der griechischen Seite am Eisenbahnübergang von Idomeni warteten nach Augenzeugenberichten am Donnerstag rund 1000 Menschen auf ihre Weiterreise. dpa/nd

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