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Thomas Blum

Thomas Blum

Thomas Blum, geb. 1968, lebt seit 1990 in Berlin, wo er 33 Semester studiert hat (mit Abschluss). Über viele Jahre war er im Feuilleton verschwunden und nicht mehr auffindbar. In seiner Freizeit engagiert er sich bei der Schnäppchenjagd und auf dem Sektor der Realitätsbekämpfung. Für »nd« schreibt er die wöchentliche Kolumne »Die gute Kolumne«.

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Aktuelle Beiträge von Thomas Blum:
Eigentlich wie bei GZSZ: Seit 50 Jahren das gleiche Programm, aber irgendwie ist das auch beruhigend.
AC/DC im Berliner Olympiastadion: Bumm-Zack!

Nach zehn Jahren endlich wieder AC/DC in Berlin. Und es ist, wie es vor zehn Jahren auch schon gewesen ist: Angus Young fegt im Duckwalk über die Bühne, Brian Johnson rudert mit den Armen umher. So wollen es die Fans.

So gehört sich das.
Die toten Augen vom Ruhrpott

Schön wäre, wenn orientierungslose Studierende, die derzeit viel Energie auf das Herumtragen von Bettlaken und Flaggen verwenden, etwas Sinnvolles täten: zum Beispiel lesen.

Lachen, lachen, schweigen: Daliah Lavi und Robert Lembke
»Was bin ich?«: Der heitere Pessimist Robert Lembke

TV-Quizmaster Robert Lembke hat sich ins kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik eingebrannt wie wenige. Dass er auch ein Verfolgter des NS-Regimes war, hat er dabei nie zum Thema gemacht. Das tut jetzt eine ARD-Doku.

John und Yoko beabsichtigten, sich für eine bessere, freiere, gerechtere Welt zu engagieren.
John & Yoko: Sie lebten, liebten und starben

Der Dokumentarfilm »One to One: John & Yoko« erzählt von den politischen Kämpfen der frühen 70er Jahre in den USA, der Zeit der Präsidentschaft Nixons, als die USA eine politisch extrem gespaltene Nation waren.

Das wäre es doch mal: Endlich nicht mehr müssen müssen.
Haufen und Rechteck, Sein und Zeit

Immer mehr Menschen haben immer weniger Zeit. Sie mühen sich Tag für Tag aufs Neue, den wachsenden Anforderungen eines sich beschleunigenden Lebens im Hamsterrad des Kapitalismus nachzukommen.

Brötzmann am Brummbratzeln
Knirschen, nicht kategorisierbar

Die Free-Rock-Legende Caspar Brötzmann geht als Massaker wieder auf Tour. 25 Jahre nach dem letzten Album ist nun ein neues erschienen. Live ist Brötzmann dabei ganz der Alte.

Die 22-bändige Thomas-Bernhard-Werkausgabe entspricht etwa dem Wert von 13 hausgemachten »Negronis«, die man gut zur Lektüre verköstigen kann.
100 Seiten Thomas Bernhard für 48 Cent

Manchmal hilft es, um die Qualität von etwas zu erkennen, eine einfache mathematische Rechnung aufzustellen: Elf Seiten aus der neuen »Weltbühne« kosten so viel wie ein selbstgemachter »Negroni«. Dann prost!

Wer hinterm Eisernen Vorhang nicht an eine echte Lee oder Levi’s kam, nähte sie sich selbst.
Optimismus statt Sozialismus

Liebesromanze, kreuzbrave Komödie, Realsozialismus-Verulkung, modernes Märchen und ein bisschen Propaganda für die Lüge des Westens, dass sich durchsetze, wer fleißig ist, findet sich in der Serie »Sowjetjeans«.

Welches Fernsehprogramm hätten’s denn gern? Robert Lembke ließ von 1955 bis 1989 »Was bin ich?« fragen.
ARD: Einmal war es doch schön

»Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie nicht mit der Herstellung einer Ware beschäftigt sind?« Doch, doch: Die ARD gibt es seit 1950, aber weiß eigentlich jemand, was diese Abkürzung eigentlich heißt?

Gerhard Zwerenz, ein Experte in Sachen brachial-obszöner erotischer Literatur. Hätte man jetzt so auf Anhieb auch nicht vermutet.
Die Drei von der Literaturtankstelle

Viele kennen Böll, Grass und Walser. Aber was ist mit Härtling, Strasser, Zwerenz, den Erbauungsdichtern aus der zweiten Reihe? Ein kurzer Rückblick auf die sozialdemokratische Männerliteratur der 80er Jahre.

Deutschland einig Wurstplattenland
Der aufhaltsame Tod der teutonischen Identitätswurst

Die Currywurst war nur der Anfang. Mittlerweile wird auch der Steckrübeneintopf mit Kurkuma verfeinert oder der Mettigel mit Falafel bestückt. Ein Horror für jede echte teutonische Identitätswurst.

Weniger abwaschen spart nicht nur Nerven, sondern auch Spülmittel.
Let there be Dreck

Dreck ist etwas, das in unserem Leben nicht vorkommen darf. Wer schmutzig ist oder Schmutz zulässt, hat sein Leben wohl nicht im Griff. Dabei ist es ein rebellischer Akt, sich vom Sauberkeitsfetischismus loszusagen.

Neeeein, bitte kein Bild von Alexander Dobrindt. Ein gruseliges Foto von menschlichen Silhouetten hinter einem Laken reicht doch.
Neue Bundesregierung: Überleben im Gruselkabinett

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz hat erwartungsgemäß allerlei Kreaturen von der dunklen Seite der Macht in sein Regierungskabinett geholt, unter anderem Alexander Dobrindt vom Katholiban-Flügel der CSU.

Wenn für den Finance-Bro Sommer wird, legt er die Finance-Bro Steppweste ab und zum Vorschein kommt das: Ein Polo in Pastell.
Zu Besuch im Polo-Bro-Zoo

In München, wo statt der Menschen selbst deren Geld auf der Bank arbeitet, ist die Welt noch in Ordnung. Sieht man von dem beunruhigenden Poloshirt-Kult ab, dem fast alle männlichen Einwohner verfallen sind.

Manche behaupten, Jeff Bezos ließe hier seine übertriebene und daher unsichere Männlichkeit ins All schießen. Dabei will er doch bestimmt nur die Menschheit voranbringen und das geht nur mit Raketen, die aussehen wie Penisse.
»Ich bin laut, also bin ich«

Wie umgehen mit Menschen, die weder integrationsfähig erscheinen, noch irgendeine Art von Problembewusstsein dafür haben, wie lästig sie für den anderen Teil der Menschheit sind, der nicht so ist wie sie?

Achtung, Symbolbild: Sei wie Bryan Ferry, besonders in der schwäbischen Provinz!
Julian Dax: Small Town Teacher

Julian Dax ist ein nicht gerade alltäglicher Name – für einen Menschen, der aus dem Einerlei der schwäbischen Provinz herausstach: Als Lehrer jenseits von »Schaffe, schaffe, Häusle baue« und sonntäglichen Gottesdienst.

Aenocyon dirus, der Schattenwolf. Aus dem Pleistozän in Heute hineingezüchtet.
Kreisch! Kuschelwölfe mit Knopfaugen!

Moderne Biotechnologie kann gefährliche Folgen haben: US-amerikanische Wissenschaftler behaupten, mithilfe von Gentechnik den vor 10 000 Jahren ausgestorbenen »Schattenwolf« neu gezüchtet zu haben.

Mit dem Aufstieg zu einer der Geistesgrößen der Bundesrepublik ist Siegfried Unseld schnell der HJ-Uniform entwachsen. Von der NSDAP galt es dann besser zu schweigen.
Siegfried Unseld: Die Umstände mit dem Umstand

Der Suhrkamp-Verleger und Säulenheilige der bundesrepublikanischen Intelligenz Siegfried Unseld war Mitglied der NSDAP. Mit Überzeugung hatte das wie gewohnt aber nichts zu tun.