Im Garten der Lüste

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Alfred Hitchcock hat seine Karriere im Stummfilm begonnen. Dadurch lernte er, eine Geschichte visuell zu erzählen, dem Bild eine Vormachtstellung vor dem Dialog zu geben und filmische Mittel zu benutzen, um Emotionen darzustellen. Experimentierfreude und Einfallsreichtum sind schon in den frühen Filmen erkennbar. Unter dem Titel »The Hitchcock 9« hat das British Film Institute alle noch existierenden Stummfilme Hitchcocks restauriert, die jetzt wieder als 35-mm-Kopien verfügbar sind. Das Kino Arsenal zeigt diese neun Filme - live am Flügel begleitet von Eunice Martins. In der Zeit zwischen 1925 und 1929 hat Hitchcock zehn Stummfilme gedreht, die relativ unbekannt geblieben sind - sein zweiter Film »The Mountain Eagle« gilt als verschollen. Obwohl seine Stummfilme in den unterschiedlichsten Genres angesiedelt sind - Thriller, Komödien und Melodramen -, weisen sie viele Themen und Motive auf, die charakteristisch für sein späteres Werk werden sollten: Neben der Doppeldeutigkeit von Schuld, moralischen Ambivalenzen und dem Motiv des unschuldig Verfolgten, sind das sein ironischer Humor und die kühle Blondine als Objekt der Begierde. Der 1899 in London geborene Hitchcock war seit seiner Kindheit theater- und filmbesessen und begann seine Laufbahn mit Anfang 20 in der englischen Filmindustrie als Illustrator von Zwischentiteln. Nebenbei schrieb er zum Spaß Drehbücher, wurde bald Regieassistent und später auch für Dekors und Bauten zuständig. Die Reihe wird mit dem hier abgebildeten »The Pleasure Garden« (1926) eröffnet. nd Foto: Park Circus

»The Hitchcock 9« , 1. bis 11. Februar, Kino Arsenal

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